Offener Brief

 

Offener Brief

an die Deutsche Regierung und an die deutsche Öffentlichkeit

Beim Vortrag der deutschen Kanzlerin Angela Merkel am 18. März 2008 in der Knesset sprach sie über „besondere historische Verantwortung des Staates Deutschland für die Sicherheit des Staates Israel“. Und weiter: „Das bedeutet, dass die Sicherheit des Staates Israel für mich, als Kanzlerin der BRD, nie ein Verhandlungsthema sein wird“. Dies ist so zu verstehen, das im Falle einer Bedrohung für die Sicherheit des Staates Israel Deutschland vorbehaltlos auf der Seite des Staates Israel bleibt.

 

Diese Meinung und Position wird leider von den meisten Deutschen und Europäern nicht geteilt. Im Gegenteil, alle Befragungen der öffentlichen Meinung in den letzten Jahren haben erwiesen, dass Europäer, auch die deutschen Buerger, den Staat Israel selbst als die größte Friedensbedrohung im Nahosten und sogar in der ganzen Welt sehen. In dieser Ansicht stimmt sich vieles überein. Bei einigen ist es die Folge von Nazismus und von Antisemitismus des 18 und 19 Jahrhunderte (das ist doch so bequem – den Antisemitismus hinter der Wut auf israelitische Okkupanten, die die armen Palästinenser unterdrücken, zu verstecken), bei anderen eine bis zum Absurden geführte heutige politische Korrektheit, oder die Müdigkeit der deutschen Bürger von ihrem Schuldkomplex.

 Auftritt der Kanzlerin A. Merkel in der Knesset, 2008

Фото: Reuters

Wenn man offen spricht, sieht es so aus, dass die Kanzlerin Angela Merkel bei ihrem Auftritt in der Knesset die Stimmung eines Teils der Buerger, wenn nicht der meisten Buerger, ignoriert hat. Das entspricht nicht den Prinzipien der Demokratie und kann die Feindseligkeit der deutschen Buerger dem Staat Israel gegenüber verstärken.

 

Für die fehlende Akzeptanz von Deutschen der offiziellen Position Berlins dem Nahostenkonflikt gegenüber gibt es einen besonderen Grund. Dieser Grund heißt: Wir sind zwar nicht gegen die „historische Verantwortung des Staates Deutschland“ vor dem jüdischen Volk. Soll es in besonderer Begünstigung des Staates Israel in zweiseitigen Beziehungen sich äußern – im Bereich der Wirtschaft, des Handels, der Wissenschaft, der Kultur usw. Aber wenn es um Politik im Bereich der Sicherheit geht, berührt das die Interessen von Dritten. Die Palästinenser müssen nicht dafür zahlen, dass die Deutschen mehrere Millionen Juden getötet haben. Dies ist schwer zu bestreiten.

 

Also muss man zugeben, dass Politik des deutschen Staates im Bezug auf den Nahostenkonflikt auf einem unsicheren, teilweise amoralischen Fundament ruht. Aber für diese Politik gibt es aus unserer Sicht wichtigere Gründe. Betrachten wir sie im Bezug auf verschiedene Aspekte des Nahostenkonflikts. 

 

Territoriale Frage

 

Im Jahr 1941 hat Deutschland gegen die vorhandene Friedensvereinbarung verstoßen und hat die Sowjet Union angegriffen. Nach dem Sieg der Sowjet Union mit den Alliierten annektierte die Sowjet Union Ostpreußen und erreichte die Annektierung der großflächigen deutschen Territorien seinem Satelliten Polen zugute. Die Vertreibung der Deutschen aus dem Sudetenland bedeutet genau so eine Annektierung  deutschen Landes.  

 

Im Jahr 1948 haben 5 arabische Länder gegen die Resolution der Vollversammlung der UNO verstoßen und den erst gegründete Staat Israel angegriffen. Nachdem der Gegner zerschlagen wurde, okkupierte der Staat Israel die arabischen Territorien mit der Gesamtfläche von 6600 km2. Die aggressiven Angriffe der arabischen Länder auf Israel wiederholten sich mehrmals. Als Folge annektierte Israel Ostjerusalem und die Golanhoehen (Syrien).

 

Als Folge von Annektierungen verlor der deutsche Staat 25 % der sowieso nicht besonders großen nationalen Territorien.

 

Die Araber, die im Konflikt mit Israel als einheitliche Nation auftraten, verloren infolge von Okkupierung und Annektierungen 0,05 % von mehr als 12.000.000 km2 (in Asien und Afrika) der arabischen Territorien.

 

Russland verfügt über 17. Mln. km2 eigenes Territorium, von dem ein Teil Jahrhunderte lang unbenutzt bleibt. Fast 60 Jahre lang schafft es Russland nicht, Ostpreußen zu verwerten und zu bewohnen. Dieses Territorium war noch nie ein Bestandteil von Russland, die Russen haben auf diesem Territorium nie gewohnt, und Verlust dieses Territoriums bedeutet keinesfalls eine Bedrohung für den russischen Staat. 

 

Das Eigenterritorium des Staates Israel beträgt 14100 km2, dabei beträgt die Breite dieses Territoriums im dicht bewohnten Teil bloß 13-14 km. Die gegnerischen Panzerkolonnen können diese Strecke innerhalb weniger Minuten überqueren und das Land in mehrere Teile durchtrennen. Die erste Kriegsniederlage des Staates Israel würde sein Verschwinden aus der Weltkarte bedeuten. Die von Israel okkupierten Länder gehörten aber, wenn auch vor langer Zeit, dem israelitischen Staat.

 

Nach dem zweiten Weltkrieg gab es gegenüber Deutschland ein großes Misstrauen bei den Nachbarländern. Aber während der letzten Jahrzehnte hat Deutschland erfolgreich die Friedlichkeits- und Demokratieprüfung bestanden. Dass Deutschland sich immer noch als geprüft fühlt, schadet schon nicht nur dem deutschen Staat, sondern auch der ganzen Welt.

 

Niemand würde bestreiten, dass Israel mehr als genug Gründe dafür hat, den arabischen Nachbarn zu misstrauen.

 

Niemand auf der Welt, auch nicht die deutsche Regierung fordert Russland (auch Polen) auf die ursprünglich deutschen Territorien an Deutschland zurückzugeben. Die deutsche Regierung sorgt sogar dafür, den Russen bei der Verwertung Ostpreußens zu helfen. Keiner, außer den Japanern, fordert Russland auf die eroberten Süd-Kurilen zurückzugeben.

 

Alle, auch die USA (der beste Alliierte von Israel) fordern Israel auf alle okkupierten und annektierten Territorien an die Araber zurückzugeben.

 

Israel ist bereit, fast alle diese Territorien für den Frieden zurückzugeben bis auf zwei kleine Ausnahmen. Eine Ausnahme erwähnten wir weiter unten, die zweite Ausnahme erwähnen wir jetzt. Es geht um kleine jüdische Siedlungen in Samarien und Iudäa, die von arabischen Territorien umkreist sind. Diese jüdischen Siedlungen sind, wie die israelischen Leiter behaupten, wichtig für die Sicherheit des Landes. Unter Berücksichtigung der äußerst anfälligen geographischen Lage sowie feindlicher und unberechenbarer Umgebung des Staates Israel ist es schwer, dies zu bestreiten. Wir betonen auf dieser Stelle nochmals die Aussage der Kanzlerin Merkel: „Die Sicherheit des Staates Israel wird für mich, als Kanzlerin der BRD  nie ein Verhandlungsthema sein“.

 

Auf einer Pressekonferenz in Jerusalem am 17.03.2008 sagte die Kanzlerin: „Der Friedensprozess wird durch mehrere Ursachen erschwert, vor allem durch Raketenschüsse auf israelitische Städte, aber auch durch weiterführende Baumassnahmen in jüdischen Siedlungen“. Es geht also nicht um Gründung  neuer jüdischer Siedlungen, sondern um Baumassnahmen in Siedlungen, die bereits existieren.

 

Im Koran wendet sich Mose an sein Volk: „Oh mein Volk! Kommt in das heilige Land, das von Allah für Euch bestimmt war, und kehrt nicht zurück, um keine Verlierer zu werden“ (sura 5:24). Allah sagt also direkt, dass das heilige Land Palästina von ihm für die Juden bestimmt wurde. Es wäre nicht schlecht, wenn Araber ihrem heiligen Buch folgen, und die anderen sie ab und zu daran erinnern.

 

Unsere direkte Frage: Warum die deutsche Kanzlerin in den großflächigen von Russland eroberten deutschen Territorien kein Hindernis für die Beziehung zwischen Deutschland und Russland sieht, und mit Polen und der Tschechei – sogar für die alliierten Beziehungen? Gleichzeitig die Kanzlerin aber mit den Arabern einverstanden ist, dass die kleinen Stückchen Land, die Israel in Palästina für sich festhält, ein unüberwindbares Hindernis für den Friedenprozess auf Nahosten sind?

 

Heiligtümer

 

Das zweite Territorium, das Israel den Palästinensern nicht bereit ist zu überlassen, ist Ostjerusalem. Die Muslime behaupten, dass Jerusalem ihr Heiligtum ist; hier befindet sich der Felsen mit dem Abdruck der Ferse vom Prophet Mohammed als Beweis für seine  Himmelsfahrt. Aber Muslime haben bereits 2 Heiligtümer, die ihnen keiner wegnimmt: Mekka und Medina. Für die Juden gibt es nur eine heilige Stadt – Jerusalem. Jerusalem war für Juden die heilige Stadt bereits vor mindestens 3.000 Jahren, die Araber erschienen hier jedoch etwas später – vor ca. 1.500 Jahren. Dick Hellman, der Präsident von dem Verein „Christenkampagne öffentliche Aktion für Israel“, der viele amerikanische Protestantenorganisationen einigt, schrieb: „Kein Volk, außer das jüdische Volk, hat biblische, historische oder morale Rechte auf Jerusalem. Kein anderes Volk nannte Jerusalem seine Hauptstadt. Im Koran gibt es überhaupt keine Erwähnung dieser Stadt. Die jüdische Bibel erwähnt Jerusalem 600 Male!“.

 

Aber die ganze Weltgemeinschaft besteht darauf, dass Israel den Arabern Ostjerusalem „zurückgeben“ soll. Alle sind der Meinung, dass Israel selbst das einzige Hindernis für die Gründung des palästinensischen Staates ist. Die okkupierten Territorien, auch Ostjerusalem müssen befreit werden, dann gründen die Palästinenser ihren Staat und der  Frieden im Nahen Osten wird erreicht. Dabei vergisst man einiges, und zwar, dass von 1948 bis 1967 (fast 20 Jahre lang) der Gazastreifen von Ägypten okkupiert war, und das westliche Ufer (inklusive Ostjerusalem) von Jordanien. Warum haben denn die Ägypter und Jordanier den palästinensischen Brüdern nicht geholfen, ihren eigenen Staat zu gründen?

 

Hier müssen wir vergleichen: Im Jahr 2005 kam der deutsche Kanzler Gerhard Schroeder nach Kaliningrad, um zusammen mit Putin das 750-jaehriges Jubiläum des deutschen Königsberg zu feiern. Damit hat er die Rechtmäßigkeit der Abtrennung dieser Stadt und auch ganz Ostpreußens von Deutschland anerkannt. Hat Deutschland denn keine Heiligtümer? In Königsberg befindet sich das Grab einer deutschen Person von größter Bedeutung – von Immanuel Kant. Russland hatte niemals etwas mit Königsberg zu tun und hat diese Stadt nur mit dem Recht des Siegers in Besitz genommen. Israel hat das Recht auf Ostjerusalem als Sieger und hat noch mehrere bedeutsame Rechte darauf, aber all das wird abgelehnt.

 

Wodurch erklärt sich die Verschiedenheit der Positionen deutscher Politiker im Bezug auf eigene und fremde Heiligtümer?

 

Flüchtlingsproblem

 

In den 1945-1946 Jahren wurden aus den eroberten, ursprünglich deutschen Territorien sowie aus den Ländern Osteuropas etwa 12 bis 18 Mln. Deutschen vertrieben. Dies geschah auf eine sehr brutale Weise: Unterwegs wurden etwa 2 Mln. Menschen getötet oder starben. Deutschland lag zu dem damaligen Zeitpunkt in Ruinen, aber alle am Leben gebliebene Deutsche wurden auf dem verbliebenen deutschen Territorium aufgenommen. Aus den Südkurilen wurden alle dort lebende Japaner und die Stammbevölkerung Aine vertrieben. Japan, dessen Städte bis zum Zustand eines verwahrlosten Grundstücks bombardiert wurden, nahm diese Japaner und Aine auf.

 

Beinahe zu diesem Zeitpunkt, in der zweiten Hälfte der 40-r Jahre, wurden aus arabischen Ländern und aus dem Iran etwa 1 Mln. Juden vertrieben. Der größte Teil der Vertriebenen wurde im gerade erst gegründeten Staat Israel auf seiner kleinen Gesamtfläche aufgenommen.

 

Im Jahr 1948 flüchteten aus dem Staat Israel etwa 400.000-500.000 Araber. Sie flüchteten, obwohl sie nicht vertrieben wurden. Im Gegenteil, hielten die Juden sie zurück, dafür gibt es viele Beweise von neutralen Beobachtern, z. B. von britischen Behörden in Palästina. Araber flüchteten, dem Ruf von Führern der arabischen Länder folgend, die Israel angegriffen haben. Hier die Rede des damaligen Premierminister vom Irak Nuri al-Said: „Wir werden das Land zerschmettern und jeden Ort zerstören, wo Juden einen Zufluchtsort aufsuchen. Die Araber müssen ihre Frauen und Kinder an einen sicheren Ort bringen, wo sie bis Ende des Kampfes gut aufgehoben bleiben“.

 Fluechtlinge aus Sudet

Bekannt ist, dass das „Ende des Kampfes“ nicht den arabischen Aggressoren zugute kam. Haben denn die Führer der arabischen Länder sich um ihre zum Flüchten provozierten Stammesgenossen gekümmert? Araber verfügen, im Gegenteil zu Deutschland, Japan und Israel, über großflächige Territorien. Die palästinensischen Flüchtlinge könnten schließlich in den von Juden verlassenen Häusern ansiedelt sein worden und auf Kosten der bei Juden beschlagnahmten Wertsachen versorgt werden. In einer Quelle sind wir über folgende Daten gestoßen: „Der den Juden weggenommene Grundbesitz war 5x so groß, als das ganze Territorium des Staates Israel“.

 

Was in Wirklichkeit geschah, schrieb in der Märzausgabe 1976 des Magazins „Falastin al-savra“, herausgegeben von Organisation für Befreiung Palästinas, der heutige Präsident der palästinensischen Autonomie Mahmud Abbas: „Die arabischen Armeen kamen nach Palästina, um die Palästinenser vor der zionistischen Tyrannei zu schützen. Stattdessen wurden die Palästinenser dem Schicksal völlig überlassen und zur Emigration gezwungen, von der politischen und ideologischen Blockade umflossen und in Gefängnissen untergebracht, ähnlich den Gettos, in denen Juden in Osteuropa untergebracht wurden“. Nicht die Juden vertrieben die Palästinenser in die Flüchtlingslager! Die arabischen Brüder hielten sie in den Flüchtlingslagern rechtlos und als Brennstoff, mit dem man jederzeit einen neuen Krieg gegen Israel anfangen kann.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg zählt man 135 Mln. Menschen, die aus ihren Wohnorten geflüchtet waren. Um alle diese Menschen kümmert sich die Behörde des Oberkommissars der UNO für Flüchtlinge. Um alle, außer palästinensischen Flüchtlinge. Für diese einige Hunderte Tausend Menschen wurde aus irgendeinem Grund im Jahr 1949 bei der UNO eine spezielle Verwaltung für Angelegenheiten der palästinensischen Flüchtlinge gegründet. Jede bürokratische Behörde muss ihr Brot verdienen. Das Brot für diese Verwaltung wurde das Beweinen von Schicksal der armen Palästinenser, und dementsprechend das Schüren in der Welt von ungutem Gefühl gegenüber dem die Palästinenser kränkenden Staat Israel.

 

Die außergewöhnliche Aufmerksamkeit der Weltgemeinschaft beobachtend, wurden die Araber immer frecher und frecher. Im Jahr 1949 haben die arabischen Führer die wirtschaftlich begründeten Vorschläge des Sicherheitsrates der UNO zur Ansiedelung und Arbeitsvermittlung der Flüchtlinge in Nahostenregionen abgelehnt. 10 Jahre später, im Juni 1959, haben die Araber den vom Generalsekretär der UNO Dag Hammarskjöld vorgeschlagenen langfristigen Plan der Flüchtlingsrehabilitierung und  Integration an ihren tatsächlichen Wohnorten kategorisch abgelehnt. Und die Uno gab die Forderungen der Palästinenser unterwürfig weiter: „nur zurück in ihre Häuser“.

 

Aus damaligen einigen hunderdtausenden Flüchtlingen wurden zum heutigen Tag mehr als 5 Mln. Menschen, also die Zahl wurde mehr als 10x größer. Die Gesamtzahl der Araber wurde im Laufe dieser Jahrzehnte eigentlich nur 3-4x größer. Woher kommen denn so viele Palästinenser? Das erklärt sich ganz einfach: Die UNO übernimmt ja die Kosten zum Lebensunterhalt für jeden, der sich Palästinenser nennt, und man kann die anderen Araber von Palästinensern kaum unterscheiden. So vergrößern gern die armen Leute aus arabischen Ländern die Anzahl der Palästinenser. Diese Millionen in Israel aufzunehmen bedeutet das Ende des jüdischen Staates. Aber im Jahr 1947 hat die UNO ihre Stimme für die Gründung von zwei Staaten in Palästina – des jüdischen und des arabischen – abgegeben.

 

Die UNO interessierte sich nie für die Rechte der vertriebenen Deutschen, Japaner, Juden. Lassen wir Japaner und Juden auf der Seite, konzentrieren wir uns auf das Schicksal der Deutschen. Am Tag ihrer Gründung schloss sich die Europäische Union der weltweiten Sorge um Palästinenser an. Und was ist mit den vertriebenen Deutschen? Ja, die sind heute vollberechtigte und wohlbehaltene Buerger der BRD. Aber das Gefühl der sie betreffenden Ungerechtigkeit stört sie.

 

In Nürnberg, wo unsere Zeitung herausgegeben wird, findet jährlich das Treffen von Sudetendeutschen und ihren Nachfolgern statt. Sie wollen die Anerkennung von den Benes-Dekreten als rechtswidrig erreichen. Gemäß diesen Dekreten wurden Sudetendeutsche aus ihrem Heimatland vertrieben. Sie bekommen jedoch keinerlei Unterstützung von der föderalen Regierung. Auf einem solchen Treffen, und zwar im Jahr 2002, war der damalige Innenminister der BRD Otto Schily anwesend. Auf Vorwürfe der Sudetendeutschen antwortete er: „Die Kränkungen aus der Vergangenheit gehören der Vergangenheit an“. Die Sudetendeutschen wollten vom Streben der Tschechischen Republik, in die Europäische Union aufgenommen zu werden, etwas gewinnen. Aber Brüssel war mit der Meinung von Otto Schily einverstanden.

 

Im Jahr 2004 hat der Bund der aus Polen vertriebenen Deutschen (zu diesem Zeitpunkt war Polen schon in der EU) eine Klage im polnischen und europäischen Gericht erhoben mit Forderung, ihnen das verlorene Eigentum zurückzugeben oder einen Schadenersatz zu geben. Die Gerichte haben diese Forderung abgelehnt. Aber das interessanteste daran war folgendes: Zu damaligem Zeitpunkt hat Gerhard Schroeder Polen besucht, und der polnischen Regierung versichert, dass er die polnische Regierung dabei unterstützt, den Klägern zu widerstehen, da „ihr verantwortungsloses Verhalten die polnisch-deutschen Beziehungen erschwert“.

 

Unmöglich, dies zu verstehen: Warum, wenn es um Kränkungen der Deutsche geht, sagen die deutschen Politiker ganz laut: „Kränkungen aus der Vergangenheit gehören der Vergangenheit an“, und wenn es um Kränkungen der Araber geht, bleiben diese Kränkungen immer und ewig aktuell?

 

Extreme Schuechternheit und beispiellose Frechheit

 

Die Schüchternheit der deutschen Politiker in diesen Fragen erklärt sich wahrscheinlich dadurch, dass sie Angst vor Vorwürfen des Revanchismus haben. Aber warum haben die Araber nicht die gleiche Angst? Sie haben blutige jüdische Pogrome noch vor der Gründung des israelischen Staates organisiert. Die Armeen der 5 arabischen Länder haben den Staat Israel am zweiten Tag nach dessen Gründung angegriffen, und noch mehrmals danach. Und jetzt treten sie als Opfer auf.

 

Es geht nicht nur um Araber. Ja, Deutschland hat den Zweiten Weltkrieg angefangen, Deutschland trägt die Schuld gegenüber den Nachbarländern, geschweige denn gegenüber den Juden. Die Toten kann man nicht wiederbeleben, aber was die Lebenden betrifft, hat Deutschland wie kein anderes Land sehr viel getan, um die Schuld zu sühnen. Es scheint so, als hätten alle schon die Entschädigung bekommen: Die Gefangenen der nazistischen Lager und Gettos, die Fortgetriebenen zu Zwangsarbeiten und andere Kategorien der Betroffenen.

 

Das Italienische Kassationsgericht machte einen Beschluss über die Rechtmäßigkeit der Ansprüche von italienischen Bürgern gegenüber Deutschland, die im Jahr 1943 zu Zwangsarbeiten nach Deutschland deportiert wurden. Wir sind nicht in der Lage zu beurteilen, ob diese Ansprüche rechtmäßig sind oder nicht. Aber uns hat die Meinung zu diesem Verfahren in einem Artikel überrascht. In diesem Artikel schrieb man, dass die Föderale Regierung das Recht hat, den Beschluss des italienischen Gerichts im Internationalen Gericht in Haag anzufechten, und die Regierung hat gute Gewinnchancen. Weiter schrieb der Autor: „Eine andere Frage ist, wie die deutsche Regierung in den Augen der internationalen Öffentlichkeit aussehen wird, wenn sie sich das erlaubt“.

 

Aber warum nur die deutsche Regierung sich darum kümmern muss, wie sie in den Augen der internationalen Öffentlichkeit aussehen wird? Warum erkennen die Regierungen von Polen und der Tschechei keine Ansprüche von vertriebenen Deutschen an? Hunderte Tausende von Deutschen wurden nach dem Krieg in die UdSSR zu Zwangsarbeiten vertrieben. Einer von ihnen, Heinz Bornschein wurde im Jahr 1949 in Berlin festgenommen und auf Anklage wegen Zersetzungstätigkeit zu 25 Jahren Zwangsarbeiten verurteilt. Er wurde in die UdSSR deportiert, 6,5 Jahre lang in Vorkuta (Nordrussland) als Bergarbeiter gearbeitet, im Jahr 1955 wurde er mit anderen deutschen Häftlingen und anderen Zivilleuten von Adenauer befreit.

 

Nachdem Deutschland angefangen hat, den „Ostarbeitern“ die Entschädigung auszuzahlen, dachte Bornschein, dass er auch Anspruch auf Auszahlung einer Entschädigung von Russland hat. 4 Jahre lang – von 1999 bis 2003 – kämpfe er um seine Rehabilitierung, dann – um eine Entschädigung. Erreicht: Für 6,5 Jahre Zwangsarbeiten hat man ihm eine Geldsumme, etwa 170 Euro hoch, zuerkannt, aber auch um diese Summe zu bekommen, musste er nach Russland reisen. Bornschein empfand die Höhe der Entschädigung und die Möglichkeit, diese Summe zu bekommen als Verhöhnung und wandte sich an die deutsche Regierung mit Bitte um Unterstützung. Aus dem Außenministerium bekam er eine Antwort: „Das national-sozialistische Regime hat vielen Menschen in Europa Schaden zugefügt. Der Föderalen Regierung ist klar, dass während des Zweiten Weltkrieges und in der ersten Zeit danach viele Deutsche Opfer von Gewaltanwendungen und Willkür seitens der ausländischen Macht wurden. Aber egal wie rechtswidrig die Taten von anderen Mächten waren, der Grund dafür versteckt sich in Gräueltaten des national-sozialistischen Regimes. Aus diesem Grund hat die deutsche Regierung nicht vor, eine Entschädigung für Zwangsarbeiter von der Russischer Föderation zu fordern“. Ähnliche Antworten bekam Bornschein auch von anderen Behörden.

 

Im Bezug auf diesen Antworten schrieb Borschein an das Außenministerium der BRD folgendes: „Wenn die Vertreter meines Landes solche Handlungen aufgrund der politischen Korrektheit zulassen, betrachte ich diese Handlungen als Verrat“. Und er hat Recht. Jeder Staat trägt Verantwortung für seine (oder seiner Vorgänger) Handlungen und Taten.

 

Das, was im Schreiben vom Außenministerium steht, bedeutet die vollständige Anerkennung der Kollektivverantwortung, und sogar mehr – die Erbverantwortung: Bornschein war doch nicht älter als 15 Jahre alt zum Zeitpunkt des Kriegsendes, mit nazistischen Verbrechen konnte er nichts zu tun haben.

 

Aber wenn im 21. Jahrhundert die Kollektivverantwortung noch existiert, warum zeigt dann die zivilisierte Menschheit solche Unzufriedenheit, wenn die israelische Armee auf Terrorakte oder Beschießung der israelischen Städte mit Aktionen gegen Terroristen reagiert und dabei manchmal „Friedensbewohner“ sterben? Ihre Friedlichkeit ist allerdings sehr relativ: Sie haben für die Regierung die Terroristen Hamas gewählt und feiern jeden terroristischen Akt, egal ob in Jerusalem, New York oder London, mit jubelnden Demonstrationen.

 

Zurück zu Russland. Ja, Deutsche tragen die Verantwortung für die Verbrechen ihrer Väter und Großväter. Aber Russland selbst, damals noch als UdSSR, hat ein Riesenverbrechen gegen das afghanische Volk getan: Von 15 Mln. Bevölkerung wurden 1,3 Mln. getötet, mehr als ein Drittel der Bewohner war geflüchtet. Keiner redet von der Entschädigung seitens Russland für die Afghanen. Die Verwandten von Polen, die im Wald von Katyn getötet wurden, fordern sogar keine Entschädigung – nur Rehabilitierung von den Opfern des russischen KGB’s, können aber nicht mal das erreichen.

 

In seinem Schreiben an das Außenministerium erwähnt Bornschein die politische Korrektheit. Es entstand der Eindruck, dass die politische Korrektheit nur von Deutschland, dem Westen, Israel erwartet wird. Und von Russland oder von Arabern erwartet dies keiner und fordert es keiner. Weil von denen Erdöl und Gas erwartet werden, oder einfach angesichts ihrer Frechheit? Araber und Russland verkaufen an die Westländer Erdöl und Gas zum verrückten Preis. Arabische Scheichs und russische Magnaten kaufen Immobilien in Europa und USA, und alle Fonds der Hilfe für „palästinensische Brüder“  bestehen zu 99 % aus Einträgen der Westländer, Einträge der arabischen Länder stellen weniger als 1 % zusammen. Dieses „Theater des Absurden“ wurde vom Westen selbst erschaffen und wird auch von Deutschland unterstützt. Wir haben immer noch die gleiche Frage: Warum ist die deutsche Regierung so schüchtern, wenn es um Rechtsschutz der deutschen Buerger geht, und zum frechen Verhalten von Russland oder von Arabern so geduldig?

 

Koennte man nicht ein bisschen Sorge um Erhaltung von biologischen Arten auf die Juden übertragen?

 

Wer sich Dokufilme über die Tierwelt im deutschen Fernsehen regelmäßig anschaut, weiß, wie sich die zivilisierte Menschheit bemüht, um zum Aussterben bedrohte, seltene Tierarten zu schützen, z. B. Geparden und Berggorillas in Afrika, Orang-Utans in Indonesien, Luchse und Wölfe – in Europa. 

 

Man macht sich rührende Sorgen sogar um die Arten, denen als Arten nichts droht. Vor einigen Jahren wurde im deutschen Fernsehen ein kurzer Film über den Aufbau einen speziellen Tunnels für die Froesche gedreht. In einem Gebiet wurden auf der Autobahn in der Zeit der starken Migration der Froesche Tausende von denen getoetet. Mehrere Millionen Euro wurden für den Tunnel ausgegeben, um den Froeschen zu helfen, die gefaehrliche Strecke zu überbrücken. Einige Monate später wurde ein anderer Film gedreht ueber aehnliche Baumassnahmen fuer die Hasen. Im Jahr 2007 wurde in Frankreich eine Schnellzuglinie zwischen Paris und westlichen Landgebieten gebaut. Auf dieser Linie wurden 388 Übergänge für Wildtiere gebaut.

 

Anfang Juni 2008 fand in Bonn eine ökologische Konferenz statt, an der die Minister für Ökologie aus 200 Ländern teilnahmen. Danach haben wir in einer Zeitung Folgendes gelesen: „Angela Merkel forderte zu radikalen Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfältigkeit und Schätze der Natur auf. Sie erinnerte daran, dass die Natur sich in einem beklagenswerten Zustand befindet, und die Leute selbst schuld daran sind. Wir tragen alle die Verantwortung für das, was wir kaputt gemacht haben. Wir müssen dringend eine Taktik und Strategie erarbeiten, um zum Aussterben bedrohte Pflanzen- und Tierarten zu schützen und zu retten. Damit es nicht zu spaet wird!“.

 

Vielleicht sollte man sich um die Vielfältigkeit der Menschenarten kümmern? Es geht dabei nicht um biologische Arten, sondern um Voelker. Ein Volk, das vom Aussterben bedroht ist, ist das jüdische Volk. Über dieses Volk kann man auch sagen, dass an seinem beklagenswerten Zustand „die Leute selbst schuld sind“. Die deutschen Nazis mit Unterstützung der Vertreter einiger anderer Voelker und unter voller Gleichgültigkeit der Mehrheit der Voelker der Erde haben das Drittel des Judentums vernichtet. Heute leben etwa 13 Mln. Juden auf der Welt. Die Hälfte davon lebt in Israel, die andere Hälfte ist auf der ganzen Welt verstreut, die Mehrheit davon lebt in USA.

 

In den nächsten Jahrzehnten verschwinden die Juden in der Diaspora infolge von Assimilation. Russische Forscher schreiben: Der Prozess der jüdischen Assimilation in Russland geht zu Ende. In USA schließen 50 % der Juden „Mischehen“ ab. Außerhalb von Israel ist das ein gewöhnliches Bild. Deutschland hat 200.000 Juden aus UdSSR aufgenommen, angeblich zur Wiederherstellung des jüdischen Lebens im Land. Das ist aber eine Illusion. Von den Einwanderern sind etwa die Hälfte keine Juden, sondern bestenfalls „Halbjuden“. In die jüdischen Gemeinden gehen meistens nur alte Leute. In 20-30 Jahren werden die Gemeinden wieder leer und die Jugend assimiliert sich, wie überall.

 

Bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts oder etwas später bleiben Menschen jüdischer Nationalität nur noch in Israel übrig – wenn Israel selbst noch bestehen bleibt. In Europa und in Asien ist ein Staat, der keine Niederlage erlebt hatte, wahrscheinlich nicht zu finden. Aber sogar nach heftigen Niederlagen wurde jeder von diesen Staaten – Frankreich, Deutschland, Russland, England, Polen, Schweden, China, Japan, Türkei – aufgebaut. Israel ist ein Staat, dessen erste ernste Niederlage sein Ende bedeuten wird. Eine Atombombe, die im dicht bewohnten Zentrum des Landes explodiert, wird ausreichen, um den Staat zu vernichten. Die Vernichtung des Staates Israel wird aus o. g. Gründen das Ende des jüdischen Volks bedeuten.

 

Hat das jüdische Volk nicht wenigstens eine Sorge und Kümmernis, wie die zu Geparden und Froeschen verdient?

 

Emmanuel Kant schrieb: „2 Sachen füllen die Seele immer mit neuer, immer starker Bewunderung und Andacht – der Sternenhimmel und das moralische Gesetz in mir“. Sternenhimmel gab es noch bevor es einen Menschen auf der Welt gab. Das moralische Gesetz – wann und wo kommt es her? Der andere deutsche Philosoph Hegel schreibt in der „Philosophie der Religion“: „Jüdische Religion ist Träger der Positivität, weil in dieser Religion das moralische Gesetz selbst ist“.

 

Vor mehr als 3.000 Jahren haben Juden der Menschheit das moralische Gesetz zusammen mit dem Monotheismus gebracht. Und wenn man sagt, dass Juden ein ausgewähltes Volk sind, dann bedeutet diese Ausgewähltheit nicht irgendwelche Privilegien, sondern nur die Verantwortung dafür, um „den Ruhm  Gottes“ zu den anderen Völkern zu tragen, wie es in der Bibel steht, also Wort Gottes, Gesetz Gottes. Juden haben diese Pflicht bei der Übergabe des moralischen Gesetzes an Christen und Muslime erfüllt. Die Christenheit wurde eigentlich von Juden erschaffen. Spaeter bekamen die Juden mehr als genug „Dankbarkeit“ von Christen und von Muslimen.

 

Das moralische Gesetz, das der Menschheit die jüdische Tora gegeben hat, ist die Grundlage der heutigen westlichen Zivilisation. Wie viele Talente in verschiedensten Lebensbereichen – von Musik bis Wissenschaft – haben Juden der heutigen Zivilisation innerhalb von 1,5-2 Jahrhunderten ihrer Emanzipierung in der europäischen Gesellschaft  gegeben! Die Juden werden noch für die Menschheit nützlich sein.

 

Noch ein Zitat eines großen Deutschen, Johann Wolfgang von Goethe: „Vor dem moralischen Gericht Gottes, im Gericht, vor dem die Völker kommen, wird nicht gefragt, ob die Nation die beste ist, es wird nur gefragt, ob diese Nation weiterhin existiert“.

Israelische Zeitung mit dem Bericht ueber Mord durch Terroristen von Tali Hatuel und ihren 4 Toechter:

Hila – 11, Hadar – 9, Roni – 7 und Merav – 2 Jahre alt

Die Juden wollen keine Dankbarkeit, keine Indulgenz, keine Privilegien von den anderen Völkern erreichen, sondern nur elementare Gerechtigkeit und Verständnis dafür, unter welchen Bedingungen sie ihren Staat aufbauen und verteidigen müssen.

 

Am 26.06.2008 bekamen die Menschenaffen vom spanischen Parlament die Menschenrechte. Im Beschluss des Parlaments steht: „Die großen Menschenaffen haben die gleichen Rechte auf Freiheit und Leben, wie der Mensch selbst“.

 

Welches Parlament – vielleicht die Generalversammlung der UNO – könnte den Beschluss fassen, dass die Menschenrechte sich auch auf die Juden erstrecken?

 

Schlusswort

 

Bis jetzt wurden den Juden diese Rechte weggenommen, vor allem das Recht auf Leben. Dieses Recht wird täglich von Arabern durch terroristische Akte, Raketenschüsse und Geiselnahmen bestritten. Per Faktum wird das Recht auf Leben der Israeliten auch von der Weltgemeinschaft bestritten, denn diese Öffentlichkeit bindet dem Staat Israel ständig die Hände fest bei Versuchen, sich vor Terroristen zu schützen.

 

Die Juden hatten keinen eigenen Staat gehabt, und 1/3 der jüdischen Bevölkerung wurde getötet. Nicht nur deutsche Nazis waren schuld daran, sondern auch alle zivilisierten Staate: Kein Staat wollte den Juden einen Zufluchtsort anbieten. Juden haben es gelernt und haben einen eigenen Staat gegründet. Die zivilisierte Öffentlichkeit hat auch etwas aus dem Holocaust gelernt und die politische Korrektheit gegründet, die aber droht das jüdische Volk endgültig zu vernichten.

 

Die deutschen und andere europäischen Medien stellen stets den Nahostenkonflikt auf folgende Weise dar: Eine unendliche Reihe von gegenseitiger Gewalt, man sieht da keinen Anfang und kein Ende, man weiß nicht mehr wer schuld ist und wer recht hat. Aber demjenigen, der Augen und Gedächtnis besitzt, fällt es nicht schwer zu verstehen, wer den Konflikt eigentlich am Anfang ausgelöst hat, und wer löst jede weitere Stufe des Konfliktes aus: Nach jeder kurzen Ruhepause werden die Gewaltakten von Arabern erneut angefangen und Israeliten müssen darauf reagieren. Die während der letzten 60 kriegsfreien Jahre schlapp und erweicht gewordenen europäischen Buerger wollen nicht auf die Einzelheiten eingehen: Wenn die ständige Spannung im Nahosten irgendwie mit Israel zu tun hat, ist Israel schuld daran.

 

Auf allen Sitzungen und Verhandlungen bezüglich des Nahostenkonfliktes verhalten sich die Araber als Sieger und als unschuldig geschädigte Seite. Sie wollen keinen Kompromiss finden, bestehen auf der einzigmöglichen Konfliktlösung, verstehen aber sicher dabei, dass diese Lösung von der gegnerischen Seite nicht akzeptiert wird. Unzulässig freches Verhalten der Araber in diesem Konflikt ist infolge der Umwendung möglich geworden, die sie mit Hilfe der Weltgemeinschaft erreicht haben: Sie geben sich für Opfer der Gewalt aus, obwohl sie mehrmals gewalttätig und aggressiv gegen Israel wurden.

 

Wir haben darüber gelesen, wie schwer das für Adenauer war im Jahr 1949, sich zu entscheiden, den neuen deutschen Staat auf nur noch der Hälfte des früheren Territoriums zu verkündigen. Aber er hat es geschafft und das war für alle Deutsche ein Gewinn, auch für die von ihren Wohnorten vertriebenen Deutschen. Das Beste, was die deutsche Regierung für Israelis, für Palästinenser und für die gesamte Weltgemeinschaft tun könnte, wäre die Übergabe ihrer Erfahrung an die Araber. Den Arabern zu erklären: Wenn du nach fremder Wolle gehst, sei nicht empört, wenn du selbst  geschoren zurück kommst*. Und noch den Araber zu sagen: Sie haben keine Begründung, weder von der Position des moralischen Rechts aus noch als Sieger aufzutreten. Sie müssen begreifen, dass man durch Politik der Kompromisse mehr erreichen kann, als durch maximalistische Forderungen.

 

Es wäre noch besser, wenn die deutschen Politiker dies alles ihren Kollegen in der EU erklären könnten, damit man alle zusammen die Araber zu einer Friedenslösung des Nahostenkonfliktes nicht nur überreden könnte, sondern auf sie auch durch Moral, Politik und Finanzen den Druck ausüben, statt Israel zu unterdrücken, denn dies ist vergebens: Israel kann es sich nicht mehr leisten, mit den einseitigen Zugeständnissen den Arabern zu gute einverstanden zu sein. Der Rückzug des Staates Israel aus Südlibanon und aus Gazastreifen hat gezeigt: Durch einseitige Zugeständnisse werden die Araber nur noch frecher.

 

Im Juni 2008 hat der französische Präsident Nicola Sarkozy Israel besucht. Er hat auch den Deputaten der Knesset versichert, dass sein Land bereit ist, Israel im Falle der iranischen Atombombendrohung zu schützen und denjenigen den Weg zu versperren, die den jüdischen Staat vernichten wollen. Gleichzeitig nannte er die Voraussetzungen für den Frieden mit den Palästinensern: „Hauptstadtstatus von 2 Staaten für Jerusalem (also die Übergabe der Kontrolle über den Ostteil an die Araber), das sofortige und endgültige Aufhören von Baumassnahmen in der Siedlungen und gerechte Lösung des Problems für 5 Mln. Flüchtlinge“. Das sind alle Forderungen der Palästinenser!

 

„Bereitschaft, Israel zu schützen“ – das ist eine Deklaration. Aber in Wirklichkeit ist es möglich, dass weder Merkel, noch Sarkozy es noch schaffen, zur rechten Zeit zu kommen. Sie brauchen das Einverständnis des Parlaments, dies wird aber bei heutiger Stimmung der Buerger eher problematisch. Wenn man den Forderungen der Palästinenser entgegenkommt, würde das die Bedingungen der Sicherheit des Staates Israel erheblich verschlimmern.

 

Auf der Welt gibt es viele ähnliche Konflikte, z. B. das Konflikt wegen Kaschmir zwischen Indien und Pakistan. Mir sind Indusien  sympathischer, als Muslime, aber bei diesem Streit haben eher Muslime recht, die den Grossteil der Bewohner von Kaschmir zusammensetzen. Dreimal wurde bereits wegen diesem Streit ein Krieg zwischen Indien und Pakistan angefangen, und in dieser Region kommt es immer wieder zu terroristischen Akten. Dies beunruhigt jedoch im Grossen und Ganzen niemanden, obwohl sich ja 2 Atombombeninhaber streiten. Alle sind mit armen Palästinensern zu beschäftigt.

 

Wir haben unseren Brief mit der Behauptung angefangen, dass die meisten Deutschen die Verpflichtungen der deutschen Regierung bezüglich der Sicherheit des Staates Israel nicht unterstützen. Diese Verpflichtungen sind auf historischer Verantwortung begründet. Die von uns vorgeschlagene Konzeption bezieht die Rechtfertigung des Problems mehr von der moralischen Seite. Vielleicht findet diese Konzeption mehr Verständnis unter den deutschen Bürgern.

 

Die Redaktion

Übersetzung: Olga Grineva

 

* Russisches Sprichwort